Manche wagen sich noch im T-Shirt auf die Strasse. Manche haben sich schon in warme Tücher gehüllt. Die Strassenplätze der Restaurants sind gut besetzt. Niemand weiss, ob das der letzte warme Abend sein wird. Oranges Sonnenlicht schiesst waagerecht durch die Gassen und prallt auf Wände, Fensterglas und Werbeschilder. Ich war im Photogeschäft, im Tabak- und im Plattenladen. Habe fünf Filme und meine Adresse hinterlassen, habe beteuert, dass ich die schwarzumrandeten Aufschriften nicht mehr wahrnehme, habe ein paar Megabytes warmer Klänge gekauft. Nun schlecke ich Reste aus Satz und kaffeegetränktem Zucker vom Löffel.
Ich sitze nicht alleine am Tisch, er war vor mir schon besetzt. Die Frau ist aufgebracht, lacht aber viel und gequält, um das zu verbergen. Seine Stimme verstehe ich nicht, sie ist tief und geht im Verkehrslärm auf. Sie erzählt von einem, der nicht da ist, der vielleicht nicht mehr da sein wird für sie. Der war zusammengezuckt und hatte schwer traurig, schwer beleidigt betont, dass sie genau wisse, dass er sich in keine Ecke drängen lasse. Dabei hatte sie bloss wissen wollen, was sie denn hätten; ob vielleicht eine Affäre, und was er unter sowas genau verstehe. Das war fällig, und zumutbar, schliesslich sind sie beide bald vierzig, und das läuft nun seit zwei Jahren schon in der Weise. Überhaupt kann sie sein Verdrängen nicht mehr ertragen, fast jeden Abend haut er sich den Kopf weg.
Ich folge noch ein wenig; es kostet die Frau viel Kraft, sich von ihm abzuschichten. Sie versucht es, indem sie vorgibt, längst schon so weit zu sein. Dann verliere ich mich wieder, weil mich das geheimnisvoll abendbeleuchtete Menschengewühl fesselt, das sich in rhythmischer Periodik unter der Ampel versammelt und über die Strasse fliesst. Ich sitze verdattert in dieser Überfülle von Beziehungen, Bewegungen, Lauten, Farben und Zeichen, und für mich selber werde ich hierin eine Weile lang ein einziger körperloser Punkt.
moccalover - 11. Okt, 22:29
moccalover - 11. Okt, 00:33
Ich habe meinen Kopf in den Fahrtwind gesteckt, ich habe meinen Kopf nach dem Himmel gestreckt. Ich habe ihn aufs eiskalte Kissen gelegt, und ich habe ihn von ganz nah in die Glut blasen und sich aufheizen lassen. Ich habe meinen Kopf im Rauschen verloren, und ich habe meinen Kopf an Baumrinde geschmiegt.
Meine Hände habe ich auf Stöcken über Wurzeln geführt, habe sie den kalten Stein spüren lassen. Ich habe sie mit Harz verklebt und mit Erde ausgetrocknet, an rauen Felsen geschunden und im Reif gewaschen. Sie haben nach Käserinde und Trockenfleisch gerochen, und sie haben sich schützend um die Kerzenflamme gelegt, bis die Finger von Wachs umhüllt waren. Meine Hände haben Holz getragen und Scheite gehauen. Meine Hände haben geschlagen und gewütet, bis dass der Kopf sie bemerkte.
Meine Augen haben müde Grillen und Ameisen gesehen, die Kraft in der Herbstsonne suchten. Meine Augen haben stundenlang Bruder Rauch nachgestellt, um zu erhaschen, wie er sich in Schwester Flamme verwandle und mich das Feuer etwas mehr wärme. Zwischen all den leuchtenden Blättern haben meine Augen unentwegt herumgetanzt, sie haben alle Formen abgetastet, die es in der klaren Ferne zu sehen gab.
Mein Herz war mit den Gräsern, die nun gehen, und mit den Büschen, die im nächsten Frühling noch viel prächtiger ausschlagen werden. Ich habe gespürt, wie die Kälte vom Kreuz aus zum Nacken aufstieg, als die Sonne schon längst verschwunden war. Dieser Rest von warmem, duftendem Sommer, der über Mittag jeweils kurz einzog und mehr leuchtete, als ein Sommertag das je gekonnt hätte – dieses Farbfeuerspiel, es war bloss ein süsses Trugbild, das mich einmal mehr berauschte. So wird es mich auch heuer über die Rückkehr der allgegenwärtigen Kälte hinwegtäuschen.
Und ich habe auf der Heimfahrt meinem Kopf ein paar Tränen abgedrückt.
moccalover - 9. Okt, 22:36
Max haute die Nummer in die zarten Silikontasten, als sollte das die letzte Wahl dieses Geräts gewesen sein. „Geht es dir gut? - Na, das ist ja fabelhaft, mir geht es nämlich gar nicht gut! Was fällt dir bloss ein? Du bist das Letzte, das Niederträchtigste auf Erden. Ich weiss alles, ich hab’s gesehen. Du, du wolltest doch nie was von Computern hören, und jetzt hast du mich auf diese Internetseite gesetzt. Geht bloss nicht mit dem aus, lasst euch nur nicht auf den ein, sagst du da, und tausend andere frustrierte Weiber sagen das da auch. Schön. Danke, dass du an mich denkst. Ich sei beziehungsunfähig, jaja, und ich führte ein Doppelleben, mhm, ich könne Fehler nicht einsehen. Sehr schön, alles wunderbar, du Engelchen; sonne dich weiter in rosafarbenen Pixelwelten voller Selbstgerechtigkeit. Dass niemand fähig sein kann, eine Beziehung mit dir zu führen, das hast du nicht erwähnt. Dass du immer nur dastehst und von deinem Typen Leistung verlangst, das hast du wohl vergessen. Und dass du immer nur dann da warst, wenn’s dir darum war, das ist ja ohnehin ganz irrelevant. Ich fasse es nicht! Du schiebst das jetzt alles auf mich, sehr bequem. Die Dienstleistung des Herren hat Sie nicht befriedigt? Der Herr ist an Ihren berechtigten Erwartungen gescheitert? Rufen Sie uns einfach an bei der Konsumentinnenhilfe, wir erklären Ihnen gern Ihre Rechte und sorgen für die Durchsetzung all Ihrer Rachegelüste. Leck mich, das ist so billig, das hätte ich dir nie zugetraut, dass du mich so dreckig hinstellst, als wärst du blütenrein! Du hast dich gar nie für mich interessiert, du wolltest doch nur einen Schosshund, der nach aussen den einsamen Kampfwolf gibt. Wie hätte ich deine Gefühle verraten können, wenn du meine gar nie sehen wolltest? Nimm das sofort vom Netz und entschuldige dich öffentlich. Und zwar in der Bild, mindestens!“ – „Mein Lieber, immerhin bist du einer der ersten Europäer auf dieser Site! Im Übrigen: Mit dieser Tirade hast du mir den letztgültigen, wenngleich nach allem bereits Geschehenen überflüssigen, Beweis für all das geliefert, was in deinem Profil auf dieser Seite vermerkt ist.“ Max drückte nicht einmal die Aufhängetaste, bevor er das Kabellose mit einem lauten Schrei an die Wand schmiss.
moccalover - 9. Okt, 22:25
Arnold hat mir einmal erzählt, dass ein Hund immer wieder ins hohe Gras entfloh und dieses niederdrückte. Der Hund gehörte einem Belgier, der im kleinen Häuschen unter der Strasse in den Ferien war. Im Winter ist hier nichts so wichtig wie vorrätiges Heu, und Arnold ist hier trotz aller Touristen der Chef. Er habe zum Gewehr gegriffen, sei zu der Wiese hin und habe den Hund beim Scheissen erschossen. Der Belgier sei nie wiedergekommen. Arnold schmunzelt.
Arnold hat mir auch schon Wein und Käse geschenkt. Wenn er plötzlich in der Stube steht, war er immer schon da, und er blinzelt einem zu. Mit Arnold kann man nicht über die Grenzen von Grundstücken sprechen. Arnold verkauft ab und an wieder ein Stück Weideland, das ist seine Vorsorge. Manchmal muss ich von seinen Zigaretten rauchen, weil sein Angebot in Wahrheit nicht die Zigaretten betrifft. Meist sprechen wir übers Wetter; in seinem Rückblick war es immer zu schlecht. Ich versichere ihm dafür immer, dass mir jedes Wetter recht sei, solange ich hier sein könne.
Und letzthin nahm er mich wieder zur Seite, schüttelte das papierene Zigarettenpaket in seiner Hand, bis ein Filter hinausragte, und streckte den Arm zu mir: „Hör zu, sei leise. Der Wirt vom Hotel da drüben, der hat am letzten Dienstag meine Frau bedroht. Ich war unten in der Stadt, hatte noch zu erledigen, und ich habe sie hier oben gelassen. Er ist sturzbetrunken auf dem Parkplatz in ihr Auto gefahren, dann ist er zu unserem Haus hochgestürmt, hat gegen die Türe geschlagen und getreten und sie eine Hure geschimpft. Immer wieder. Meine Frau, du weisst ja, sie ist depressiv und isst zu viel, wegen unserem Jungen, du weisst ja, sie hat sich im Klo eingeschlossen, sie war nur noch ein Bündel Elend. Er werde Sprengstoff holen, wolle die ganze Hütte in die Luft jagen. Natürlich habe ich die Polizei gerufen, und die sind gekommen, und sie waren ungefähr eine Stunde lang bei ihm da drüben. Sag mir, dass ich recht tat, indem ich ihn anzeigte, sag doch?“
moccalover - 9. Okt, 22:25
Das ist doch ein Witz, dieses Gegeneinander, wir Menschen lassen uns gegeneinander ausspielen wie die Oberblöden. Man müsste einfach eine Weltregierung einrichten und diese Halunken in die Schranken weisen, die ihre Leute verarschen, mit Waffen handeln, keine Steuern zahlen, mit viel Geld um den Globus jagen, nie lange bleiben und doch alle Ratten fangen, sagte der Mann zu mir, der mit mir an der Theke vom Bahnhofsbuffet sass und sein Bier in kleinen, hastigen Schlücken trank.
moccalover - 9. Okt, 22:24
Ich gehe nun kurz weg, vielleicht Geschichten sammeln, breite meine Finger aus im Wind und versuche sie dem Leben abzufangen. Muss schweigen und mit mir selber sprechen; den Wolken nachblicken und übers Wetter werweissen. Und einen Sack voller Steine, Moos und harziger Äste will ich heimtragen, die Kraft und den Duft der Berge zu mir nehmen.
moccalover - 6. Okt, 01:05
unbeding
reinschauen; [liebe Deutsche und Österreicher: für schweizerische Verhältnisse eine Revolution]. Besonders gut ist
WOW-TV jeweils am Schluss der Sendungen. Im Archiv hat's noch mehr.
moccalover - 4. Okt, 02:32
Könnte ich jetzt an der Nordsee stehen, so ginge ich auf in der Weite der Strände. Jedes Haar, jedes einzelne Atom an mir würde gezogen, könnte sich bald nicht mehr halten und entrisse sich all seiner Bindungen, entflöge den Molekülen und verschwände durch den feuchten, nach Schlick riechenden Wind in die Richtung der Unendlichkeit. Die Weite des Himmels, die mich in sich aufnähme, würde hell schimmern. Ich stände da auf dem Sand und sähe mich in ihm zergehen, empfände nichts dabei; ausser die Gelassenheit der Dünen, die sich ewig umschichten und davontragen lassen. Endlich.
moccalover - 4. Okt, 00:14
Der Intercityexpress ist mehrmals täglich zu Gast auf schweizerischen Schienen; und jedes Mal ärgern sich die Kellner des Bordbistros über die fremde Währung, die nicht in der Kasse, sondern im speziellen Geldbeutel lagert, und die sie hier umständlicherweise benützen müssen. Heute scheint es noch mehr Ärger zu geben, der Raum ist ausser mir nur noch erfüllt mit Anhängern eines Fussballvereins aus der Provinz, der im Sinne ausgleichender Gerechtigkeit neuerdings an den edelsten europäischen Adressen antritt. Es ist die Zeit, in der alle Fussballmatches zu Ende sind, und in der noch eins getrunken wird, weil eines noch immer genommen ward. Trotz allem kaufe ich mir eine Flasche mit Bier und setze mich nach höflichem Fragen an einen besetzten Tisch. Die jungen Männer singen, rufen einander zu und telefonieren ebenso laut; die Trikotträger ihrer Embleme haben heute hoch verloren, doch das scheint niemand zu verdriessen. Immer wieder ergreift einer grundlos die Initiative, schreit dreimal rhythmisch wiederholt eine Anfangssilbe, und ganz gleichgültig, woran sie gerade sind, stimmen alle anderen in den Chor dieser eingeübten Gesänge von Identifikation und Abgrenzung mit ein. Der Kellner wird verspottet und verhöhnt, weil er sich gegen die mitgebrachten Bierdosen aussprach und sich weigerte, die Getränke am Platz zu servieren. Eine in ganz in Denimstoff gekleidete, elegante Frau mit langen Beinen und müdem Gesicht, die von der ersten Klasse her in den Raum gekommen ist, steht an einem der hohen Tische, raucht eine Zigarette und erzählt einem der Fans, wie sie in Mannheim eine schreckliche Stunde lang stecken geblieben ist. Er dafür erklärt ihr, wie seine Mannschaft, ohne die Meisterschaft gewonnen zu haben, nun in der Champions League spiele. Dazu trinken sie das zweite Fläschchen Weissen, den sie vereinbarungsgemäss gemeinsam bezahlen werden. Ich bewundere die dicke Haut dieser Frau, lese noch ein wenig in meiner riesigen Wochenzeitung und diskutiere mit dem Mann neben mir über die Verschlossenheit und Treue der Bergbevölkerung. Meine Mutter hat keine Katzen mehr, dafür nun ein Igelasyl, wo sie diese kleinen Kerle aufpäppelt, bis sie überwintern können. Nichts erzeugte mehr Sehnsucht nach Streicheln als ein Igel. Der Trainingsanzug eines neu eingetretenen Gastes erregt sogleich alle Aufmerksamkeit, er repräsentiert den Club von Anderlecht. Man fragt den Mann, ob er denn da spiele, doch der erwidert, nachdem die Sprache festgelegt wurde, auf Englisch, dass Fussball nur sein Hobby sei und er aus Korea stamme. Er ist sichtlich irritiert ob all des fremden Betriebes; und ich weiss nicht, ob er im Weggehen noch hört, wie der telefonierende Fan jauchzt, er habe mit einem Koreaner gesprochen. Ich fühle mich wohl, an dieser Kreuzung aller Leben. So trägt mich der Lärm und die Bewegung, bis wir einfahren im Bahnhof und die Lautsprecherstimme die Gemeinschaft säuselnd, und doch gewaltsam, aufhebt. Man klopft dem Kellner auf die Schultern, und dieser klopft erleichtert lachend zurück; er hat nun alles überstanden und ja doch viel verkauft. Die Frau verabschiedet sich unverbindlich. Und ich höre mich noch antworten, als ich gefragt wurde, wessen Fan ich denn sei: der Fan von niemand und von friedlichen Fans.
moccalover - 4. Okt, 00:11
Es ist nichts zu finden, dachte er; sie ist hübsch und adrett, sie ist sehr angenehm, aber doch nicht aufreizend gekleidet, sie riecht wie die Träume mit der Mutter darin, und ihre Stimme säuselt, ganz ohne zu schmieren. Ihre mit einem Pinselstrich gemalten Beine und die zarten Brüste versetzten ihn in warme Unruhe. Sie vereinte Sanftheit mit gerader Linie, Gefühl mit Disziplin. Er bestellte noch eine kleine Karaffe von dem Süditaliener und hoffte, dass sie davon müde werde. Sie erzählte ihm vom letzten Urlaub und dem Computerprogramm fürs Kundenmanagement. Sie machte viel Fitness und Kurse, daneben liebte sie das Ausgehen. Knusprige Schale mit ausgetrocknetem Inneren; dachte er, allenfalls mit Überresten von Frittieröl auf ihren trockenen, brüchigen Fasern.
***
Man kann nichts sagen, dachte sie; er kann leidenschaftsvoll zuhören und seine kräftigen Oberarme sind nicht nur Blendwerk, sie spiegeln seinen Willen. Er kennt sich überall aus, und offenbar kann er mit den Leuten sprechen. Er ist ein einziger Organismus, eine bei sich seiende Bewegung, die sich ausrichtet und dahinschreitet. Er hat Erfolg und Geld, und er scheint es nicht einmal zu merken; stetig strengt er sich noch mehr an. Er bestellt mit übertriebenem Understatement Wein, weil er ohne Wein hier nicht sitzen bleiben könnte. Sie hörte ihn von Dingen sprechen, die er organisierte, und er sprach von den Leuten, die er verblüffte und zum Lachen brachte. Er erörterte viele Probleme, zu denen er die Lösung wusste. Verführerische Glasur mit schaler Cremefüllung; dachte sie, allenfalls mit warmgewordenen, fettig glänzenden Schokostreuseln am Tellerrand dieser Einöde.
moccalover - 2. Okt, 23:59
Mein ganzes Leben lang wollte ich nur Grossvater sein, und in all diesem Wunsch habe ich bis jetzt noch nicht einmal ein Kind hingekriegt.
moccalover - 2. Okt, 23:55
Wir tanzten auf allen Festen, sangen auf allen Messen und besuchten alle Museen, doch die Welt war nicht da; immer war sie draussen geblieben. Weder durch laute Musik noch durch andächtiges Flehen liess sie sich je bitten.
Mit dem gezuckerten Rand eines Drinkglases zwischen den Lippen, auf den Stränden der Malediven, fühlten wir uns so fremdartig und entrückt, dass die Welt hinter dem himmelblauen Meer uns erst bei der Zollkontrolle wieder einfiel. Sie war nicht da gewesen.
Als wir plötzlich im Kriegsstaub standen, in dem Land, auf das alle Welt blickte und bei dessen Zucken alle Welt schrie, fühlten wir, wie weit die Welt sich von hier zurückgezogen und entfernt hatte. Der kleine, dreckige Schmutz, die Verzweiflung und das Elend, dafür interessierte die Welt sich nicht. Sie war nicht hier.
Und als wir im geschützten Viertel waren, da war es schon Nacht, und die hohen Ministerien hatten geschlossen, die Bauten schliefen und wiesen uns von sich. Die Welt war nicht hier.
Wenn wir Los Angeles und Las Vegas besuchten, fanden wir in jeder Ecke eine falsche Welt; hier hielt sie es nicht aus.
Auf den hohen Bergen, da sahen wir nichts von der Welt, ausser ihrer eigenen Geschichte. In den Wüsten konnten wir die Welt nicht finden, weil sie sich aus ihnen selbst vertrieben hatte.
Und in den Flugzeugen sahen wir hinunter auf die Meere, Flüsse und Städte; wir sahen das alles auf einmal, doch es war nicht greifbar und so künstlich wie die Fotos, die wir gesehen hatten. Zwischen Orangensaft und Unterhaltungssystem, da konnte die Welt nicht sein.
Wir besuchten die Fabriken, doch die wurden bald danach schon geschlossen; und die Welt, die das diktierte, die war weit weg.
Und wir waren an den Häfen, suchten zwischen Containern, doch die Welt, sie war schon abgeliefert worden.
Wir assen uns durch die Regale und schalteten uns durch die Kanäle; doch die Welt, die fanden wir nicht.
Wir suchten unter den Brücken und in den Abflussrinnen der Unterführungen; alles war vergeblich. Die Welt war immer woanders. Vielleicht gab es die Welt nicht.
moccalover - 2. Okt, 23:52
dein grösster Fehler war es nicht, dass du nicht alles wusstest und nicht alles konntest. Dein grösster Fehler war es, dass du immer meintest, dein Gegenüber verstehe sich selber und seine Lage besser als du.
moccalover - 30. Sep, 23:17
Der Mensch ist nicht da, um schön zu sein.
Der Mensch ist nicht gemacht für die Rolltreppen.
Der Mensch ist nicht da, um Mayonnaise zu essen.
Der Mensch ist nicht gemacht für die Flugzeuge.
Der Mensch ist nicht da, um dagewesen zu sein.
Der Mensch ist nicht gemacht für die Neonröhren.
Der Mensch ist nicht da, um besser zu sein.
Der Mensch ist nicht gemacht für die Menschenmacht.
Der Mensch ist nicht da, um alles zu essen.
Der Mensch ist nicht gemacht für die enge Jeans.
Der Mensch ist nicht da, um sich zu vergnügen.
Der Mensch ist nicht gemacht fürs Paradies.
[als Kieselsteingeräusch
hier]
moccalover - 28. Sep, 23:39
Alles war flach und gleich an jenem Tag; nichts hatte Bedeutung, nichts stach hervor. Jede Ritze, jede Spitze der Welt wurde betäubend eingehüllt von Nebel; und der Nebel schluckte alle Farbe. Plakate leuchteten heute vergebens, der Glanz ihrer Welt wurde verschluckt. Und die Leuchtschriften über den Häusern waren blasse Wasserfarbtupfer in grauem Löschpapier.
Herr Tobler stand auf glatten Steinkacheln, deren gelbliches Weiss von fasrigen schwarzen Fleckchen durchsetzt war. Die Wände waren genau gleich bepflastert, allein dem Boden entlang zog sich eine Reihe schwarzer Kacheln, die vorstanden. In der feuchten, kalten Luft roch Herr Tobler aggressive, kaum parfümierte Reinigungsmittel im Zweikampf mit Urin auf Stein. Seine Hose war noch geöffnet, und nur durch seine nach vorn gebeugte Körperhaltung fiel sie ihm nicht in die Kniekehlen, als er am unzerstörbar verchromten Lavabo stand und seine Hände wusch. Er nahm keine Seife, obwohl ihm danach gewesen wäre, denn da war nur ein in die Wand eingeschraubter, abgekrümmter Metallstab, an dem Reste grünlicher Hartseife hafteten – und der Gedanke an die lange Dauer, während der die Seife jetzt schon da hing und abgegriffen wurde, schreckte ihn ab. Er schloss Knöpfe und Gürtel und trocknete die Hände im Futter seiner Hosentaschen ab.
Er trat wieder hinaus auf den Parkplatz. Und der schien ihm nun unendlich, weil die Dämmerung und der Nebel seine Grenzen verhüllten. Die grossen Lampen waren soeben eingeschaltet worden und liefen sich noch warm. Bald würde der Nebel mit dem einsamen Dunkelgelb der Fernstrassenlampen gezähmt. Unangenehmer Rauch biss sich in seine Nasenhöhlen.
„Auch eine?“ fragte ihn der ältere Herr, der beim Eingang des Toilettenhäuschens stand und zur Erklärung mit seiner gelblichen, filterlosen Marylandzigarette bedeutsam in der Luft herumstrich. „Oh, das ist nett – aber nein danke, ich habe heute schon zuviel geraucht“, log Herr Tobler verlegen. „Könnten Sie mich vielleicht ein Stück weit mitnehmen? Ich muss zu einer Brücke.“ – „Ich weiss nicht … also, ich könnte Sie schon mitnehmen, doch ich bin mir nun nicht sicher, ob der Weg, den ich noch vor mir habe, überhaupt noch über eine Brücke führen wird… Zu welcher Brücke müssten Sie denn hin? Ich könnte ja auch einen kleinen Umweg fahren, wenn Ihnen damit gedient wäre.“ Herr Tobler spürte, dass er sich schon nach dreissig Sekunden Konversation nicht mehr dafürhalten würde, sich wieder zurückzuziehen; und so hoffte er, die Angelegenheit in offensiver Weise rasch erledigen zu können. - „Kommen Sie, gehen wir ein paar Schritte! Wo steht denn ihr Wagen?“ fragte der Mann. Herr Tobler deutete zur Antwort auf eine Tanne, die über viele weisse Parkfeldlinien hinweg hinter schwadigem Nebel in der Ferne stand, und dazu hob er den Kopf flüchtig an und blickte in dieselbe Richtung. Er hatte nach der langen Fahrt ein wenig gehen wollen und den Wagen daher gleich bei der Einfahrt zum Rastplatz stehen gelassen.
„Wie sind Sie eigentlich hierhergekommen … hatten Sie eine Panne, einen Unfall? Und zu welcher Brücke möchten Sie denn nun?“ Der ältere Herr ging nicht sehr schnell; es würde dauern, und Herr Tobler wollte unbedingt verhindern, dass aus schweigendem Gleichschritt Intimität entstehe. Er fürchtete sich nicht - dafür war der Alte viel zu schmächtig, doch an diesem Tag, in dem er sich selber nicht zurecht fand, brauchte er Distanz, um sich nicht gänzlich zu verlieren in dieser Gleichgültigkeit des Grauschimmers auf der Welt. „Sehen Sie“, begann der andere langsam und bedeutungsschwer. Doch dem folgte nichts mehr nach, bis sie im Wagen sassen und Herr Tobler sich festschnallte.
Er fuhr vorsichtig und so langsam, wie es auf der Autobahn noch erlaubt war. Immer wieder flackerten Lichter überholender Wagen durch die Fenster und schlugen ästelnde Schatten ins Wageninnere, die im immergleichen Bogen von vorne nach hinten jagten und bald vom roten Schein der entschwindenden Rücklichter abgelöst wurden. Herr Tobler griff zwei oder dreimal in halber Länge mit der Hand zum Radio, währenddem sie beide noch immer schwiegen, doch stets liess er davon ab. Er hörte und roch den Atem des Alten, und er spürte eine Schwere in der Luft, die neben sich nichts zuliess. „Ich werde ein wenig Musik hereinlassen, wenn es Sie nicht stört“, brummte auf einmal der Alte, ohne sein Starren auf die Fahrbahntrennstriche zu unterbrechen. „So geht es besser.“ Herr Tobler war erstarrt und konzentrierte sich auf die Lenkung. Auch er blickte nicht zur Seite; er spürte, dass er damit alles zum Einsturz brächte. Auch wenn er nicht mehr wollte, dass sie überhaupt sprachen, war er bereit, alles zuzulassen. Der Moment hatte ihn.
„Sehen Sie – ich brauche eigentlich gar keine Brücke. Ich habe vor Jahren einen Menschen getötet.“ – „Ich bin verwirrt… meinen Sie das im Ernst? Und wieso eine Brücke und nun doch keine? Wollten Sie sich da etwa hinabstürzen?“ Herr Tobler blickte stur nach vorn, verlangsamte die Fahrt, blinkte beidseits und fuhr auf den Pannenstreifen. Er liess den Wagen ausrollen und beliess seine Hände auf dem Steuerrad, nachdem der Wagen angehalten hatte. „Ich habe heute genau vor achtzehn Jahren einen Menschen erwürgt. Sie war unschuldig, ich wollte es nicht tun, doch sie liess mir keine Wahl. Und ich habe nie dafür gebüsst. Keiner kam auf die Idee, dass ich es war.“
„Ich schwieg, denn ich hatte es ja nicht gewollt. Es gab damals einen Serienmörder, und dem hat man es dann angehängt; Fall Nummer acht. Das spielte keine Rolle, er hat sieben zugegeben, und länger als lebenslänglich geht nicht. Ich habe nie gebüsst, ich habe weitergearbeitet in der Sattlerei, dann wurde ich pensioniert, und immer habe ich gewartet. Ich freute mich über das Glück, das ich hatte und das mir die Freiheit liess. Doch nun habe ich zuviel Zeit, und heute wollte ich büssen. Doch dann traf ich auf Sie, und nun bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Lassen Sie mich hier bitte aussteigen!“ Herr Tobler regte sich nicht, sagte kein Wort und wartete, bis die Türe wieder geschlossen wurde. Langsam drückte er aufs Gaspedal. War der Mann irre? Oder wurde er, der Herr Tobler, jetzt nur wahnsinnig, weil das alles stimmte? War es ihm wirklich gleichgültig? War ihm gleichgültig, was der Alte nun tun möge? Der Nebel schluckte ihn; der Nebel schluckte alles.
moccalover - 28. Sep, 23:35
"Sehen wir uns morgen?" - "Sehen wir uns heute, sehen wir uns jetzt? In diesem Augenblick, mit diesen unseren Augen?" - "Ich weiss nicht; über meinen Augen liegt ein Schleier, und wir schauen ja doch aneinander vorbei."
moccalover - 27. Sep, 01:08
moccalover - 26. Sep, 22:52
Fast den ganzen Nachmittag über habe ich hier auf dem wetterverwaschenen Klappstuhl gesessen und habe nach einem Waldspaziergang geruht, der nicht anstrengend war. Föhnzirren verzerrten sich im hellblauen Himmel, der in regelmässigen Abständen vom beruhigend tiefen, typisch sonntäglichen Brummen der sinkfliegenden Propellermaschinen durchdrungen wurde. Jetzt im Herbst wärmte die Sonne milde und aus halber Höhe. Es ist dies vielleicht der letzte Tag gewesen, an dem ich noch ohne Mühe schwitzen konnte.
Man sitzt hier an dunkelblauen Tischen am Waldrand, und weiter unten liegt gleich der Fluss, der vor kurzem noch bis hierher gereicht und in allem trüben Tosen seinen Schlamm auf dem Waldboden niedergelegt hat. Der Schlamm ist längst zu Sand getrocknet, den der Wind Stoss für Stoss wegträgt. Nun schiebt sich das Wasser wieder ganz geräuschlos durch die Kurven des Bettes.
Es war still hier, sehr still, trotz der kleinen Dessertgabeln, die Schokokuchenstücke zerteilten und danach wieder in den Teller gelegt wurden; trotz aller Kaffeelöffel, die beim Verrühren von Zucker und Milch gegen die Tassenwand schlugen; trotz all der Kinder, die sich spielend im Wald vergnügten und ab und an schrieen, weil sie über Wurzeln gestolpert waren. Es war trotz alledem ganz ruhig hier; die Weite des Himmels, der Wald und der Fluss verschluckten den Lärm, bevor er sich verbreitete. Die Welt spuckte dafür ein Rauschen aus, das die Geräusche von weit her, verschoben und verwässert in meine Ohren trug. Wie die Geräusche der Welt, die wir im Halbschlaf nur als fernes Hallen wahrnehmen und in unsere wirren Traumbilder einbauen. Scharf klang nicht das Gelächter der Gruppe am Nebentisch, laut waren auch die lebhaften Gespräche dort drüben nicht; allein die Schritte im Kies, das hier den Boden bedeckt, erzeugten Töne, denen noch Unmittelbarkeit anhaftete.
Schräg links, da weiter hinten, da sass ein Paar, das seinen Kaffee nicht anrührte; zu ernst schien ihr Thema. Rechts davon die zwei modernen Kinderwagen mit geländegängigen Noppenreifen und die beiden frischen Familien; ihr Gespräch beschäftigte sich mit der Organisation eines Sonntagabends, der gemeinsames Einkaufen und Nachtessen und den Genuss einer beliebten Telenovela mit den Notwendigkeiten der Kindererziehung versöhnen musste. Ein kleiner Junge stolzierte ernsthaft durch Tische und Stühle und blickte nur auf seine gerollte Waffel, in der drei Riesenkugeln Stracciatella-Eis lagen; eine Kugel ist zu Boden geflogen, als er kurz wegblickte, und sogleich ist seine ganze Glückseligkeit in einem schmerzvollen Wutschrei zerfallen.
Dass ich die Füsse auf einen der Stühle meines Tisches gelegt hatte, schien das alte Paar nicht zu stören; sie sind langsam hergekommen, haben freundlich gefragt und sich mir gegenüber hingesetzt. Seine Brillengläser waren von der Sonneneinstrahlung verdunkelt, sein weiches Hemd, dessen Knöpfe von einem Stoffband überdeckt wurden, war frisch gebügelt, und seine Gürtelschnalle glänzte. Seine rote Stirn übersäte sich mehr und mehr mit feinsten Schweisströpfchen, die er ab und zu ins Haar strich. All seine Bewegungen waren langsam und bedächtig; seine Worte waren nur ganz wenige. Sie trug ein blumiges Sommerkleid in braungelblichen Tönen, das in der Taille durch ein Gürtelchen gleichen Stoffs geschnürt wurde. Häufig, auch im Gespräch, lächelte sie mit geschlossenen Augen die Sonne an. Ihren Gehstock hatte sie vor ihre Trinkschokolade auf den Tisch gelegt; der Knauf war silbern und mit kunstvollen Gravuren verziert. Um ihren Hals herum eine Kette aus messinggefassten Bernsteinen, die auf dem braungebrannten und tief zerfurchten, wunderschönen Dekolletee lag und funkelte. Jeden zweiten Satz sprach sie französisch.
Sie hätten schon nach Mittag ferngesehen, hat sie mir später in dem Gespräch gesagt, das unserer räumlichen Nähe entsprungen war. Sie hat es gesagt, als sei das für sie ein peinliches Geständnis, es sei ja bloss der Volksabstimmung wegen gewesen, sonst hätte man das nicht getan. Ich habe mich langsam der Plakate in der ganzen Stadt erinnert, die mich bei jedem Besehen würgen und mir sagen: Ost-Zuwanderung - Nein. Als stände da: Realität und Zukunft - Nein. Ich habe wieder an den Brief mit der Stimmkarte gedacht, den ich vor Wochen schon dem Kasten übergeben habe. Heute war der Abstimmungstag, das war mir ganz entgangen. „Ig gloube, es chunnt föör“, hat sie das in einen einzigen Satz zusammengefasst, was sie aus den Mittagsnachrichten über die Abstimmung erfahren konnte; sie hat diese Dialektredewendung gebraucht, die gemeinhin in trockenem Sinne für Tiere, Pflanzen und schlimmstenfalls Menschen verwendet wird, die sich nach Unbill oder langer Krankheit wider Erwarten, aber erfreulicherweise, erholen. Ich weiss nicht, ob mich mehr erstaunt hat, dass die längst verloren geglaubte Vorlage doch noch durchkommen sollte, oder, dass den beiden Alten – genau wie mir - offenbar so viel an einem positiven Ausgang lag.
„Ja“, hat sie mit träumerischem Blick in die Ferne gesagt, „ich komme aus dem Welschland, doch jetzt möchte ich nicht mehr von hier weg. Im Fernsehen haben sie gesagt, dass die Polen gar nicht alle kommen wollen, die haben auch ein paar Fabriken. Wir brauchen die Leute für unser Land. Wissen Sie, mein Grossvater kam damals aus Gallarate bei Mailand in den Kanton Jura, der damals dem Kanton Bern gehörte. Mit der Schule sind wir häufig wieder zu diesem Krieger gewandert, dem Denkmal vom ersten Weltkrieg, das war immer eine schöne Reise. Das Denkmal wurde wegen der Separatisten dann weggeräumt, die haben es ja immer wieder zerstört, und heute geht da die Autobahn durch. Nein, als wir jung waren, gab es diese Probleme noch nicht; sicher war aber nicht alles recht, was die Berner da taten. Mein Grossvater konnte sich noch gerade rechtzeitig einbürgern lassen, sonst hätte er in den zweiten Weltkrieg gemusst; und seine Brüder, die sich da oben versteckten, durften noch jahrelang nach Kriegsende nicht zurück nach Italien, weil sie als Deserteure galten.“
Wir haben weitergeplaudert, und ich habe vernommen, dass der letzte Laden in ihrem abseitigen Stadtquartier geschlossen worden sei, und dass sie seit ihrer Hüftoperation nur noch mit Schmerzen zur Busstation gehen könne; nach acht Uhr abends fahren überhaupt keine Busse mehr, hat sie dann noch angefügt. Die Poststelle aber, ja, die sei noch offen, das immerhin; sie hätten sich übrigens bei der Arbeit auf der Hauptpost der Stadt kennengelernt, damals. Und von ihrem Balkon aus könnten sie in der Nacht sehen, wie die Flugzeuge auf dem Weg zur Landung die Waldhügel mit ihren Scheinwerfern ableuchten.
Irgendwann haben sie mich dann verlassen, und sie wollten auch nicht, dass ich ihnen nochmals ein Getränk oder ein Stück Kuchen herbringen würde. Sie haben sich für das Gespräch bedankt; mit der Entschuldigung, mich vom Lesen des Buches auf meiner Tasche abgehalten zu haben, und in der Hoffnung, mich im nächsten Frühling vielleicht wieder hier anzutreffen. Wie lange ich seitdem noch dagesessen habe, weiss ich nicht mehr. Die unerhoffte Nachricht über die Freizügigkeit hat mich an diesem Ort derart erleichtert, dass ich all meine Unrast verlor.
Aus den Zirren sind irgendeinmal Schäfchen geworden, und diese haben sich schliesslich zu Wolken verdichtet, die den Himmel verdunkeln. Die Sonne ist hinter den Bäumen verschwunden, und ich hole mir den letzten Espresso; an der Theke bei der Frau im grünen T-Shirt, deren Gesicht im Spiegel des meinen immer ein Lächeln entfaltet, das noch viel schöner und leichter ist als die ganze Leichtigkeit und Geborgenheit dieses Sonntagnachmittags es war. Fast hätte ich geglaubt, es sei gar wegen mir so froh. Doch bald schon wird das Bild von ihren leuchtenden, gewissenhaften und von einer feinen Hautfalte sorgsam umrundeten Augen in mir verblichen sein; vergeblich wird jede Suche danach dann sein. Nie, nie mehr nach Hause will ich gehen.
moccalover - 25. Sep, 21:43