disput.

Du verdammtes, egoistisches Wohlstandsgör, du pumpst dich allabendlich mit Rauschmitteln aus der Welt hinaus. Du willst mir etwas erklären? Schweig bitte, schweig schnell; ich hab Leute wie dich echt dick, du bist für mich so durch wie nur etwas. Mach nur, spiel dich auf, du Philosoph der grossen Zusammenhänge. Solang’ die Bank noch Kohle schiebt, so lange wirst du weiter machen. Relativiere nur, deklariere deine Ohnmacht, deine Unkenntnis. – Nun beruhige dich, du schweisstriefender Gutmensch, sonst bist du dieses Label bald mal los. Mach dich doch zum Rädchen in der Maschine, das du so verachtest. Ja, nichts anderes tust du, als uns allen die Gewissheit zu geben, dass da schon jemand dazu schaut, zu den hässlichen Dingen; jemand der verrückt genug ist, der ohnehin nichts Gescheites tun könnte. Schön für uns alle, denn so können wir das abhaken und dir zu Weihnacht eine Spende zukommen lassen. Und mehr und mehr sind wir überzeugt, dass alles gut ist so; denn was wir nicht so gut machen, das machst du wieder gut. Immer wieder sind wir so überzeugt, dass alles gut ist, dass wir dich nur noch belächeln können, weil du das nicht sehen willst. – Diese deine Überheblichkeit ist es, die mir mehr Galle in den Mund spült, als fünfzehn Ochsen in ihrem ärmlichen Dasein je hergeben könnten. Ganz anders sprächest du, sässest du tagsüber nicht auf einem Lederstuhl. – Ich könnte mir dessen nicht bewusster sein, sei dir da versichert. – Und doch tust du nichts, ausser zu denken; und dabei kommst du immer zum gleichen Schluss, dass nämlich nichts getan werden könne. Und dann tust du nichts. Ich finde, ich tue etwas Sinnvolles, nicht so wie die meisten anderen, und das gibt mir Befriedigung. Eine Genugtuung, die du und die anderen nicht erreichen werdet. – Nun reicht’s mir, ich müsste dir den Kopf abreissen, aber du bist zu tief in deinem Filz, um noch irgendetwas sehen zu können. Wie viele dummnormale Schafe braucht es denn, was meinst du, damit einer wie du sich besonders fühlen kann? Glaubst du etwa, mir bereitet das alles eitle Freude? Ich leide, genau wie du. Aber ich leide noch viel mehr, weil ich mir nichts vormache wie du. Ich gehe nicht auf darin, Sandkörner einzeln auf erodierende Berge zu tragen, ich kriege diese selbstgerechte Feierabendzufriedenheit nicht, nur weil ich zu den Besserdenkenden gehöre. – Arroganter Tor! – Verblendetes Eifererarschloch! – Ersaufe in deiner Ohnmacht! – Ersticke an deiner Allmacht!
burnston - 2. Dez, 19:19

Aus der Reihe erträgliche Todesarten: an seiner eigenen Allmacht ersticken.

moccalover - 2. Dez, 22:51

Sie machen mich neugierig, Herr Burnster, und vor allem möchte ich meinen Fundus für krude Geschichten erweitern: Welche Todesarten stehen denn noch auf dieser Liste?

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