nie zu nahe.

Nie darf man jemand von allzu nahe betrachten, oder in allzu hellem Licht.

Die übermässige Nähe verwirrt und verzerrt, das gleissende Licht quält die Narben und tötet die Phantasie.

Es bringt nichts, das Stück Fleisch zu erkennen, das wir sind.
Bettgeflüster - 10. Jan, 21:54

wahr, ganz wahr.

moccalover - 12. Jan, 22:07

danke :-)

zur Wahrheit: siehe auch den Kommentar von Frau Source. Es hat eben alles zwei Seiten.
TheSource - 11. Jan, 13:53

Aber es sind die Titanen

unter den Menschen, die aus dieser Nähe Intensität ziehen, die Weite erkennen in der Pore und im Fleisch - und sich selbst in der Fusion wiederfinden.

moccalover - 12. Jan, 22:06

Ich wollte auch nicht grundsätzlichen Ekel gegenüber dem Anderen ausdrücken, insofern gebe ich Ihnen Recht. Nähe, zumal mikroskopische, kann Wunder erzeugen, faszinierend sein und einen mit Kraft und Zuversicht erfüllen. Aber sie kann auch enorm belasten und eingengen. Die "Titanen" treffen's daher sehr gut, da, wer frei von Sorge und Bürde, wohl am besten den anderen so akzeptieren kann, wie der ist. Und manchmal verliert man einfach das Wesentliche aus den Augen, wenn man allzu genau hinzusehen versucht.

Mein Ideal wäre es eigentlich ja auch, alle stets so zu sehen und zu nehmen, wie sie sind, aber manchmal fehlt mir die Kraft, und dann muss ich zum eigenen Schutz meine Augen ein bisschen weniger scharf stellen. Denn ich kann mich nicht dagegen wehren, dass manche Dinge, die ich in der Nähe wahrnehmen, mich belasten, mich sehr traurig machen können.
_sophie_ (Gast) - 12. Jan, 12:58

Wären wir nur ein Stück Fleisch, wäre nur der Zauber verflogen, die Magie. Aber wir sind mehr als nur ein Stück Fleisch, sind Gedanken und Wünsche, Hoffnungen und Heimtücke, Wahrheit und Lüge und Willkür und Grausamkeit und all das hat sich eingebrannt in die Poren und allerfeinsten Linien unseres an manchen Stellen faulenden Fleisches und wird sichtbar, leuchtet man auch den letzten Winkel aus. Manchmal ist es besser, nicht zu sehen und nur im dunkeln zu ertasten.

moccalover - 12. Jan, 22:19

Ja. Man muss sich bewusst sein, was einem begegnen kann; das alles zu erfahren braucht Kraft, und wenn wir sie nicht haben oder nicht aufwenden wollen, nützt das dem Anderen nichts. Und auch bei Menschen, die man ohnehin auswendig kennt, muss man sich manchmal auch wieder die Silhouette, das Ganze ansehen, und nicht bloss die einzelnen Härchen.
Reh Volution - 12. Jan, 22:06

Aug und zu

Manchmal schaue ich den Menschen ganz intensiv in die Augen.
Nach und nach verschwimmt dabei der Raum, die Zeit fängt an zu flackern und ein leichter Schwindel begleitet den Ausflug in die Iris des Gegenüber.
Unsicher und verwirrt verliere ich den Halt ziehe mich zurück und schnell haben die Augen wieder feste Orientierungspunkte im Raum.
Von nie zu sprechen ist gewagt, auch wenn ich den Zusammenhang verstehe und den Menschen ihr Geheimnis gerne lassen will.

moccalover - 12. Jan, 22:15

Ein weiterer Aspekt: Den Menschen ihr Geheimnis lassen. Ja, das muss man auch... Ich kenne das, was Sie beschreiben sehr gut; selbst bei einem vertrauten Menschen kann einem der zu lange dauernde Blick von Auge zu Auge mulmige Gefühle erzeugen.

Übrigens: Häufig, wenn man sich gegenseitig so ansieht, merkt man, dass man nur ein Auge des Gegenübers fixiert hat.
Reh Volution - 12. Jan, 23:27

Auge um Auge

Immer wenn ich darüber stolpere daß ich nur ein Auge zur Zeit bewundern kann, ärgere ich mich sehr -
Kann mir nicht erklären warum wir derart eingeschränkt Schauen.
Ertappe mich sogar häufig bei dem Versuch doch beide Augen meines Gesprächpartners zu erhaschen - erfolglos

moccalover - 12. Jan, 23:31

Es geht höchstens dann, wenn wir den Blick loslassen und das Nahe betrachten, als ob wir in die Ferne schauten (wie bei den 3D-Bildern der Neunziger). Dann wird das Nahe aber unscharf.
burnston - 16. Jan, 00:45

Wie unglaublich schön Sie aber sein kann, wenn sie mal hässlich ist. Unglaublich.

moccalover - 23. Jan, 20:14

Sie haben natürlich recht; es kann dann schön sein, wenn wir unsere üblichen Schönheitsansprüche über Bord werfen. Wenn wir dazu bereit sind, wirklich hinzusehen.

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