Herbstlicht
Heute war der erste Herbsttag. Der starke Regen von Dienstag und Mittwoch hatte die Luft geklärt, und als ich heute morgen beim Aufstehen vom Bett aus zum Himmel blinzelte, war dieser plötzlich von allen Wolken befreit, leergefegt, offen zum Weltall, und schon in der frühen Morgensonne blau.
Der Sommer ist mir recht und billig, weil er die Welt - und mit ihr auch mich - so schön aufwärmt, mir das Draussensein erleichtert und mich anspornt, nach draussen zu gehen. Und weil man ihn beim Baden so schön wegkühlen kann.
Aber der Sommer, zumindest hier in Mitteleuropa, ist eigentlich eine sehr dunstige Angelegenheit. Das Licht ist stark, aber fahl, verstreut und farblos, als fiele es aus Neonröhren in einer Trinkhalle mit unlackierten Fliesen. Schon den Wald auf dem Hügel hinter der Stadt sieht man nur im blauen Schleier; die Berge weiter hinten flackern matt in der Hitze und teilen den Grauton des Himmels am Horizont.
Manchmal, wenn an Sommerabenden ein heftiges Gewitter durchzieht, die Wolken danach wieder aufgehen und es noch nicht zu spät für eine letzte Sonnenstunde ist, sieht man diese frische Klarheit in der von allem Staub und Dampf befreiten Luft. Dieses Licht – ob hell oder dämmernd – kehrt nun alles besonders hervor, zeichnet alle Linien scharf nach, so dass sich alles in der Welt von allem deutlich abhebt. Überall sind harte Kontraste, weich beleuchtet, und alles erhält eine viel plastischere Form.
Dieses Licht auf den Dingen entführt meine Augen, entreisst sie meiner Steuerung und lässt sie nur noch unentwegt staunen. Ich könnte mich nie sattsehen, an dem, was sich mir da bietet. Tausende Formen und Details, Facetten und Kleinigkeiten der Welt scheinen auf, deren Existenz ich an dunklen und dunstigen Tagen mir nie erahnt hätte. Und alles wird schön, ästhetisch.
Es ist ein versöhnliches Licht, eines, das die Welt liebt, die es erhellt. Die Bäume, die Hügel, ja selbst die schroffsten Berge erscheinen in ihm warm und lieblich, friedlich gesinnt. Und alles scheint mit einem Mal so betrachtenswert und voller Kostbarkeiten, die es noch auf vom Wetter verrissenen Klebplakaten zu entdecken gibt.
In guten Herbsten kann sich dieses Phänomen häufen. Wenn nicht gerade eine Nebel- und Regenphase dies verhindert. Dann lasse ich – wie heute – die Stimmung auf mich einwirken, so gut es nur geht. Wegen diesem schönen Lichttag und weil es eher kalt war, dachte ich heute, dass dies der erste Herbsttag sein muss.
Der Sommer ist mir recht und billig, weil er die Welt - und mit ihr auch mich - so schön aufwärmt, mir das Draussensein erleichtert und mich anspornt, nach draussen zu gehen. Und weil man ihn beim Baden so schön wegkühlen kann.
Aber der Sommer, zumindest hier in Mitteleuropa, ist eigentlich eine sehr dunstige Angelegenheit. Das Licht ist stark, aber fahl, verstreut und farblos, als fiele es aus Neonröhren in einer Trinkhalle mit unlackierten Fliesen. Schon den Wald auf dem Hügel hinter der Stadt sieht man nur im blauen Schleier; die Berge weiter hinten flackern matt in der Hitze und teilen den Grauton des Himmels am Horizont.
Manchmal, wenn an Sommerabenden ein heftiges Gewitter durchzieht, die Wolken danach wieder aufgehen und es noch nicht zu spät für eine letzte Sonnenstunde ist, sieht man diese frische Klarheit in der von allem Staub und Dampf befreiten Luft. Dieses Licht – ob hell oder dämmernd – kehrt nun alles besonders hervor, zeichnet alle Linien scharf nach, so dass sich alles in der Welt von allem deutlich abhebt. Überall sind harte Kontraste, weich beleuchtet, und alles erhält eine viel plastischere Form.
Dieses Licht auf den Dingen entführt meine Augen, entreisst sie meiner Steuerung und lässt sie nur noch unentwegt staunen. Ich könnte mich nie sattsehen, an dem, was sich mir da bietet. Tausende Formen und Details, Facetten und Kleinigkeiten der Welt scheinen auf, deren Existenz ich an dunklen und dunstigen Tagen mir nie erahnt hätte. Und alles wird schön, ästhetisch.
Es ist ein versöhnliches Licht, eines, das die Welt liebt, die es erhellt. Die Bäume, die Hügel, ja selbst die schroffsten Berge erscheinen in ihm warm und lieblich, friedlich gesinnt. Und alles scheint mit einem Mal so betrachtenswert und voller Kostbarkeiten, die es noch auf vom Wetter verrissenen Klebplakaten zu entdecken gibt.
In guten Herbsten kann sich dieses Phänomen häufen. Wenn nicht gerade eine Nebel- und Regenphase dies verhindert. Dann lasse ich – wie heute – die Stimmung auf mich einwirken, so gut es nur geht. Wegen diesem schönen Lichttag und weil es eher kalt war, dachte ich heute, dass dies der erste Herbsttag sein muss.
moccalover - 5. Aug, 22:30
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