Schmal und feige daneben stehen, vermutlich, obwohl das Erzählen die bessere Wahl wäre, denn schöne Bilder machen schöne Gefühle und Gedanken und die Sehnsucht, die sich damit einstellt, ist allemale besser als die Angst und der Schmerz und das Warten. Überhaupt ist Sehnsucht, trotz des Zerrens und Ziehens, etwas wunderbares, erweitert sie doch Körper und Geist über die eigenen Grenzen hinaus und kann mehr Freiheit bedeuten, als das Wort herzugeben bereit ist. In Sehnsucht träumen zu dürfen, was könnte wunderbarer sein, während des langen Wartens.
Das werd' ich wohl, Frau Sophie, obgleich: Dieser Mensch zwingt sich, das liegt in seiner Familie, zum Realismus. Zum qualvollen Realismus. Bei ihm habe ich gelernt, den Dingen ins Auge zu sehen, er hasst nichts mehr als einen Umdenbreirumredner. Er will nicht bedauert, sondern beachtet werden, und so öffnete uns das eine ehrliche, schonungslose Freundschaft. Das Ironische daran: Diese Freundschaft tut nur das, was eigentlich naheliegend wäre. Sie ist ganz normal, ausser dass sie nicht ausblendet, nicht ausblenden kann, wie man es sonst gemeinhin tut, dass das Leben bald zuende ist. Denn sein Leben ist sehr bald zuende. Und dann merkt man, wie unwichtig das irgendwie auch wieder ist, so schmerzvoll es im Lichte unserer alltäglichen Vorstellungen auch scheinen mag. Denn es ist eine Tatsache, an die wir nur nicht denken mögen (und das ist ja gut so). Und ich danke für die Wünsche!
Ich werde ihm also von den Blumen erzählen, aber ein schlechtes Gewissen dabei haben, oder besser: trotz all seinem Widerwillen Mitleid verspüren. Mitleid wohl mit mir selber.
Ein Schaumbad, lieber Ole, gönnte ich mir nur allzugerne; doch unsere Wohnung kann nur mit einer hässlichen Dusche auftrumpfen, Badewannen sind ausser Sichtweite. Dafür schätze ich meine seltenen Aufenthalte in Thermalbädern umso mehr.
Ich wünsche, was genau, wissen Sie.
Ich werde ihm also von den Blumen erzählen, aber ein schlechtes Gewissen dabei haben, oder besser: trotz all seinem Widerwillen Mitleid verspüren. Mitleid wohl mit mir selber.
Ein Schaumbad, lieber Ole, gönnte ich mir nur allzugerne; doch unsere Wohnung kann nur mit einer hässlichen Dusche auftrumpfen, Badewannen sind ausser Sichtweite. Dafür schätze ich meine seltenen Aufenthalte in Thermalbädern umso mehr.