TheSource - 10. Jan, 00:35

Auch in der Menge. Manchmal.

Stehenbleiben und jemandem ganz nahe kommen, die Nase fast schon im Mantelkragen. Getarnt vom Gedränge. Gelernt, das sinnliche Gesicht, ganz unlüstern, aber das wissen die ja nicht, zu verbergen. Die Augen schliessen. Und es atmen.

Ach ja: Herr Tobler täuscht sich in Bezug auf Männer (oder sitzt in falschen Zügen). Es gibt Männer, deren Geruch ist wie Eden. Unaufdringliche Paradiese ziehen vorbei. Olfaktorische Vollendung: Der Geruch genau über dem Busen dieser Männer, unmittelbar über dem Herzen: Kosmos. Vital und warm.

moccalover - 10. Jan, 00:51

ja, die Menge ist tatsächlich intim, und das in all der scheinbaren Anonymität.

Ich bewundere Ihre Beschreibung der Männerdüfte. Und weil nichts so direkt mit unseren Gefühlen verknüpft ist, wie der Geruchssinn, so meint Herr Tobler, ist die Schärfe unseres Geruchssinns auch unseren Vorlieben nachgebildet.
TheSource - 10. Jan, 14:43

Herr Tobler irrt nicht,

unsere Vorlieben agieren im sog. "Reptilgehirn" vollkommen dominant, das erklärt auch, warum uns Menschen bspw. auf Anhieb sympathisch oder unsympathisch sind - ganz unbewußt läuft dies über den Geruchssinn ab. Auch irrt Herr Tobler nicht bezüglich meiner Beschreibung: Sie spiegelt meine Vorlieben wieder :-)
moccalover - 10. Jan, 21:42

Ist dieser Gehirnsteil das, was im Wesentlichen uns die Reptilien gebracht haben. Doch stopp, wir stammen ja nicht direkt von den Reptilien ab, sondern höchstens von gemeinsamen Vorfahren. Ich kenne mich auf dem Terrain nicht aus, wie man sieht. Jedenfalls: Wir können die Welt und die Menschen im Besonderen nicht ohne Farbe sehen; nicht ohne Farben, die wir selber mischen. Und immerhin ist es beruhigend, dass wir es doch schaffen, uns weiterzuentwickeln und Vorurteile, die im ersten Moment durchaus von grösster Hilfe sind, auch mal über den Haufen zu werfen.

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