Montag, 12. Dezember 2005

dekret.

Erlauben Sie, mein König, dass ich Ihnen das Dekret nochmals verlese, bevor Sie es signieren. – Nein, nein, ich kenne es wohl, Herr Justizminister, ich kenne es sehr gut. Es verbietet allen Männern auf meinem Hoheitsgebiete, zu Tag und zur Nacht, jegliches Trinken geistiger Getränke, unter der Androhung schwerer Strafen, die bis zur Verbannung reichen können. – Oh ja, mein König, Sie haben das genau erfasst. Darf ich Ihnen noch einen Whisky reichen, bevor Sie unterzeichnen? – Ja, bitte, sehr gerne, lassen Sie nur nachschenken! Sagen Sie, Herr Minister, genau genommen (und ich habe mir das wirklich lange überlegt!), müsste man nicht fast behaupten, dass mit diesem Dekret auch mir das Trinken verboten werden könnte? Schliesslich befinde ich mich ja auch zumeist auf meinem Territorium, wenn ich nicht gerade auf Seereise bin. – Mein König, Sie zeigen Hang zu groteskestem Scherz; natürlich kann dieses Gesetz nicht auf Sie angewandt werden. Sie sind doch damit überhaupt nicht gemeint! … Sie sind ja auch kein Trinker, Sie trinken kultiviert. – Nun, ich sehe, was Sie meinen, Herr Minister, Sie sind ein weiser Mann. Sie treffen haarfeine Unterscheidungen, die aber dann doch bloss ihr Juristen versteht. … Ich aber sage Ihnen: Wir leben hier in einem Rechtsstaat, und ich dulde nicht, dass der König irgendwelche Privilegien geniesst. Und darum fordere ich Sie auf: Ändern Sie diesen Rechtssatz, ich möchte nicht anders behandelt werden als mein Volk. – Natürlich, mein König, wir werden eine neue Vorlage ausarbeiten, welche bloss das verwahrloste Trinken unter Strafe stellt. – Ich wusste es, ich wusste es, dass Sie es besser können, Herr Justizminister! Gehen Sie, und empfangen Sie Ihre gerechte Belohnung.

danneinmal.

Meine schwarzen Fingernagelenden? Mein Missmut, meine Arroganz? Meine Ziellosigkeit, meine Mittelmässigkeit? Meine Zufälligkeit, meine Hinfälligkeit? Mein Mundgeruch, meine Bequemlichkeit, meine Unzufriedenheit? Meine Zweifel, meine Ängste, meine Endlichkeit? – Egal, scheissegal, all das wird verschwunden sein, oder nicht mehr wichtig sein. Wenn ich nur mal in den Medien, wenn ich nur mal berühmt gewesen sein werde.

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nuusche

 

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